Knapp an einer Sensation vorbei
Am Wochenende des 08. – 09. Oktober 2022 richtet der JC Leipzig in der Brüderhalle die diesjährigen Deutschen Einzelmeisterschaften der Judoka unter 18 Jahre aus. Über die vorgeschalteten Qualifikationsstufen schafften es auch zwei Judoka von unserem Rathenower JC 1961 e.V. sich für die Titelkämpfe in der sächsischen Stadt zu qualifizieren. Am Samstag gingen alle Gewichtsklassen der männlichen Judoka in ihre Begegnungen. Hier stellten wir einen Kämpfer in der Gewichtsklasse unter 50 kg. In dieser Liste waren insgesamt 22 Mitkontrahenten eingetragen. Nach etwas Losglück rutschte unser Sportler eine Runde näher an die Medaillenplätze heran.
Im nächsten Kampf stand er dem späteren Bronzemedaillengewinner gegenüber. Nach einem anfänglich guten Kampf, nutzte der Sportfreund aus Nordrhein-Westfalen die fehlende Wettkampfpraxis aus und beendete den Kampf nach einer Wurftechnik und einer anschließenden Festhaltetechnik vorzeitig den Kampf. In der Trostrunde gewann unser Sportler seinen nächsten Kampf und rutschte somit weiter in Richtung Bronzemedaille. Im nächsten Kampf auf den Weg dahin stand ihm ein niedersächsischer Judoka gegenüber. Nach anfänglicher Zurückhaltung tauten beide Kämpfer auf, doch der Gegner hatte ein bisschen mehr Gespür für den richtigen Moment und warf unseren Sportler mit einem schönen Wurf auf den Rücken. Somit war der Wettkampftag mit einem 11.Platz für die erstmalige Teilnahme beendet.
Am Sonntag ging es dann weiter mit allen weiblichen Qualifizierten. In der Gewichtsklasse über 78 kg standen sich 15 Gegnerinnen gegenüber, welche sich vor der Bundestrainerin präsentieren wollten. Mit dabei auch eine Rathenower Kämpferin, welche ebenfalls wie unser männlicher Teilnehmer erstmalig an einer Deutschen Meisterschaft teilnahm. Nach einem guten Start, durch den Setzmodus, stand unsere Sportlerin direkt im Poolfinale. Durch einer Analyse der Kontrahentin konnten Schwachstellen und Stärken ausgemacht werden. Darauf beruhend wurde die Taktik für den Kampf besprochen. Leider konnten die Absprachen im Kampf nicht umgesetzt werden und somit nutze die Gegnerin ihre Stärke mit dem Werfen von tiefen Techniken aus. Sehr enttäuscht wurde die Matte verlassen.
Doch keine Zeit für eine Pause. Der nächste Kampf wurde ebenfalls wieder im Vorfeld besprochen. In diesem Kampf wurden die Anweisungen gut umgesetzt, und so kam es, dass die Gegnerin einen 3.Shido bekam und somit Disqualifiziert wurde. Somit ein Sieg für unsere Sportlerin und ein Schritt weiter auf den Weg zur Medaille. Der nächste Kampf startete recht vielversprechend und auch auf Handlungen der Kontrahentin wurde gut reagiert. Schon im Vorfeld war klar, dass es ein schwerer Kampf werden wird. Es gab unserseits viele Möglichkeiten eine Wertung zu erzielen, doch meistens fehlte der nötige Impuls bei schwindenden Kräften. Dann geschah es bei einem Angriff, dass sich unsere Sportlerin die Hand umknickte. Trotz Schmerzen kämpfte sie weiter mit den Willen diesen Kampf zu gewinnen. Kurz vor Ende der Kampfzeit konnte die Hand der Gegnerin nicht abgefangen werden, wodurch sie die Chance nutzte mit einer Technik anzusetzen. Der Wurfansatz führte zu einer Wertung und unglücklicher Weise fiel die Gegnerin auf das bereits lädierte Handgelenk, weshalb unsere Sportlerin durch zweimaliges Abklopfen aufgab. Bei etwas mehr Kampfglück hätte vielleicht eine Medaille drin sein können.
Dennoch beendet unsere Kämpferin ihren Tag bei den Deutschen Meisterschaften mit einem 7.Platz. Anzumerken ist zu beiden Teilnehmern, dass sie mit einem gelben Gürtel die stufenmäßig niedrigsten Teilnehmer waren, die an dieser gesamten Meisterschaft teilnahmen. Dafür gilt beiden der Respekt, sich so mutig höhergraduierten Judoka zu stellen. Wir gratulieren beiden daher recht herzlich für ihre gezeigten Leistungen. Ebenfalls danken wir dem Trainer und Betreuer Oliver Krüger, welche beide auf die Meisterschaft vorbereitet und diese an den beiden Tagen tatkräftig unterstützte.